, Marcel Bucher

Streckenflugtag Engelbergertal

Interlaken Retour :-)

PARAnoia  Streckenflugtag mit Lukas, Urs N und später noch Martin und Krami.
Plan: Gummen, Brünig, Interlaken retour.



Schönstes Wetter, der Regen gestern hat alles klar gewaschen. Leider ist entsprechend die Thermik eher gedämpft, und auch die Basis nicht sehr hoch. Trotzdem, versuchen können wir's ja.

Der Gummen ist wegen der leichten Bise schon überspült, also entweder Rückenwindstart oder doch lieber auf der Nordseite raus. Das geht ganz gut, dank dem Wind kommt man leicht über den Grat auf die Sonnenseite zurück.
Dann sind viel Geduld und ein ruhiges Händchen gefragt. Die Thermik ist schwach, die Basis steigt auch nicht. Urs und ich benötigen eine Stunde, bis wir uns nach mehreren Anläufen um die Wolken schlängeln und über das Lachengrätli ins Melchtal schmuggeln können.

Lukas bleibt im Engelbergertal und Krami und Martin etwas später auch.
Martin werden wir am Abend am Landeplatz nach seinem Ausflug zu den turbulenten Fürren wieder treffen.

Vorerst kämpfe ich mich mit Urs aus dem Kessel über Melchtal - der Schlauch ist nicht dort, wo er sonst immer steht. Überhaupt ist alles etwas anders heute. Wegen der Bise unten?
Mit Geduld geht es endlich neben den Wolken auf 2300, 2400m. Das macht die Querung des kleinen Melchtals und des Lungernsees einfacher. Urs holt nochmals extra Anlauf und muss tief über den Brünig: Strafsoaren hinter Lungern.
Einmal ums Eck auf der Südseite des Brienzergrates folgt Genuss pur: Aufdrehen, dem Brienzer Rothorn winken und dem Gelände entlang geradeaus fliegen bis Interlaken :)

Turnpoint oder weiter? Nach Norden abbiegen? Wir entscheiden uns zum Rückflug. Das Niederhorn hätten wir wohl gut noch holen könne, aber Hohgant und Schrattenfluh wirken recht abgeschattet.
Der Rückweg ist schwieriger als erwartet: Beim Rothorn müssen wir uns wieder hocharbeiten, bevor wir bei Höch-Gumme ums Eck und den Lungernsee zurück queren können.

Obwalden zeigt sich jetzt zickig. Viel Wind, überspülte Grate, zerrissene, enge Schläuche, Spülgang und Zwangsaufsoaren inklusive.
Geschenkt ist's nicht, aber wir schaffen den Sprung zurück über's Ächerli nach Dallenwil.


Wow, fast fünfeinhalb Stunden für knapp hundert Kilometer - kein Rekord. Aber wunderschön!
Die Strecke hatte ich schon lange auf der Liste, und bin glücklich, sie heute erlebt haben zu dürfen.
Das Landebier mit Martin und Urs schmeckt himmlisch :)

Marcel


PS: Mein wunderschöner Schirm hat mich heute über fünf Stunden getragen. Da macht es mir grad nochmals gar nichts aus, das Pack einige Stunden durch die Menschenmassen am Albanifest zu buckeln.
Ich hatte gedacht, das Engelbergertal sei zäh gewesen. Kein Vergleich zum Obertor in Winterthur ;-)