, André Bussmann, Marcel Bucher

Provençe 2007

Die PARAnoias machen Frankreich unsicher. Täglich berichten wir über unsere Reise aus dem Süden von Frankreich.

So, 1.4.2007

Heut geht es los. Die ersten Südflieger habe sich schon auf den Weg gemacht. Da das Wetter im Süden noch nicht so gut war haben sich die PARAnoianer im Jura eingeflogen. Die nächsten Tage werden wir euch wenn möglich täglich über unsere Erlebnisse im Süden berichten.

Mo, 2.4.2007

Schon früh stehen wir am Landeplatz am Lac d'Annecy. Da die Thermik an der Kante erst am Nachmittag einsetzt, nehmen wir es gemütlich und frühstücken in Ruhe.

Am Startplatz - wie üblich im Frankreich ist er mit Teppich belegt! - stossen Leo und Adrian zu uns. Wie dann die ersten Anzeichen von Thermik durchziehen, starten Roland, Schufi und André. Gleichzeitig ziehen Zirren auf und sorgen für Abschattungen, so dass sie kurz darauf schon landen müssen.
Auch Roland und Marcel machen es später nicht besser und versaufen nach langem Kampf.

Von denen, die nochmals hochfahren, haben Schufi und Roli mehr Glück. Wir müssen unten im Restaurant neidisch mitansehen, wie die beiden in der Stratosphäre herumkurven, und stundenlang die Gegend abfliegen!

Für Morgen sieht der Wetterbericht nicht so gut aus. Wir werden den Tag wohl zum in den Süden fahren nützen und hoffen auf den Mittwoch.

Di, 3.4.2007 St.Hilaire

Widerwillig wachen wir zu Schufis TV zapping auf, aber er hat ja recht, auf geht's nach St.Hilaire! Das Wetter sieht zwar schlecht aus: Überall soll's heute irgendwann mal regnen.
Tatsächlich ist es ziemlich bedeckt, als wir ankommen. Trotzdem fahren wir mit der steilen, alten Funiculaire hoch. Der Startplatz ist wieder mal der französiche Überhammer: Wunderschöner Kunstrasen, eingefasst und mit Zuschauerbänken versehen! Der Himmel wird immer bedeckter, die ersten starten schnell raus. Kommt der Regen oder nicht? Adrian, Leo und Roland versenken sich und haben Glück, dass sie mit einem netten Piloten im Auto wieder hoch können. André konnte ein wenig Höhe machen, also schleichen Urs, Schufi und ich auch der Felswand nach, als endlich der Regen einsetzt. Macht nichts, es hört schon bald auch wieder auf, nur leider sind wir immer tiefer. Eigentlich würde ich ja schon landen gehen, aber solange Urs nicht aufgibt, kratze ich auch noch den Büschen entlang. Da - ein Sonnenstrahl! Sofort können wir eindrehen, und es geht rauf. Von da an trägt die Felswand; meist ruppig zwar, aber zuverlässig. Alle fliegen bis zum abwinken. Ich lande nach 1.5h am hinteren Startplatz rein und esse etwas kleines. Auch Leo gesellt sich zu mir. Der erneute Start gestaltet sich schwierig, weil die Kante vorne die Luft von hinten über den Platz zieht. In einer ruhigen Phase reissen wir den Schirm hoch und an der Kante katapultiert es uns sofort an die Basis. Ich tue es den Akropiloten nach und nütze den schönen Lift für etwas SAT. Auf 1500m erkundige ich hinter Roland her die Gegend, bevor wir uns alle endgültig zum Landeplatz begeben. Das war super! Nach einem wohlverdienten Bier ziehen wir weiter nach Larange, wo wir wie alte Bekannte begrüsst werden. Spät in der Nacht stossen Manuela, Christian und Alfredo  zu uns.

 

Mi, 4.4.2007 St.Vincent

Es regnet, also kaufen wir den Sportdiscounter in Gap leer. Während sich Herzogs und Adrian dann auf dem Bike stressen, drücken wir zum Ausgleich Schokoladekuchen runter und fahren nachher nach St.Vincent, einem kleinen Dorf hoch über dem Lac de Serre-Ponçon. Christian macht Null-Wind-Groundhandling, ich fotografiere, die anderen sind im Restaurant. Irgendwann beschliessen wir, doch noch zu fliegen. Soared können die einen toplanden, für Fredy, Leo und mich reichts nicht und wir fliegen zum See oder zur nächstgelegenen Wiese runter. Beim Holländer oben in St.Vincent gibt's ein zwar nicht ganz billiges, dafür umso reichhaltigeres Abendessen, bevor wir das Nacht-Bergrennen zurück nach Laragne hinter uns bringen.

Do, 5.4.2007 St.Vincent

Wieder ist Nordwind angesagt, und wir treffen uns nach Frühstück und Frühsport in St.Vincent. Bis die Thermik einsetzt geniessen wir die Sonne und Sandwiches.
Die Luft ist dann sehr selektiv: Je nach Glück und Können beamt es die einen sofort hoch, die anderen mogeln sich wieder oben rein oder müssen von den verschiedenen Wiesen zurückgeholt werden. Manchmal geht es einige hundert Meter hoch und stellt dann doch wieder ab!
Beim dritten Anlauf geht's dann auch bei mir hoch: Vom Startplatz auf 2500 in einem Schlauch! Stundenlang fliegen wir die umliegenden Berge ab, wobei Steigwerte bis 8m keine Seltenheit sind. Während wir auf etwa 2900 kommen, berichtet Fredy gar von Basishöhen über 3600 weiter im Norden, wo er sich rumgetrieben hat.

Am Startplatz treffen inzwischen weitere PARAnoias ein: Carsten, Adrian Lutz, Martin und Alex haben die lange fahrt aus der Schweiz hinter sich und wollen auch noch in die Luft. Leider geht es nicht mehr ganz so gut, und so müssen sie sich zum Anfang mit einem kürzeren Hüpfer begnügen.
Ein weiteres gutes Essen später geht's zurück ins Hotel (oder zu 'einem letzten Schlummi'). 

 

Fr, 6.4.2007 Laragne

Heute morgen zeigt der Blick aus dem Fenster schon blauen Himmel, und der Wind scheint auch eingeschlafen zu sein - ein perfekter Tag also für die Hauskante von Laragne, den Chabre. Leider kriegen wir keinen Transport und müssen uns in drei Autos quetschen, um hochzufahren.
Der Chabre ist eindrücklich: eine lange Krete mit steiler Nordflanke und mittelsteilem Südgelände. Nach dem Mittag beginnt die Flanke gut zu ziehen, und nach und nach starten alle PARAnoias raus. Sobald die Schirme an der Basis sind, zerstieben sie in alle Winde: West der Kante entlang, Nord zum nächsten Berg oder gar nach Ost Richtung St.Vincent!
Ich versenke mich nach der ersten grossen Querung im Lee eines Kessels und kann mich gerade noch so rausmogeln. Leider muss ich dann landen, und ein längerer Fussmarsch ist angesagt, bevor mich Christian netterweise holen kommt. Dann müssen erst mal noch die Autos vom Berg runter gefahren werden. Wie wir wieder im Dorf sind, sitzen die meisten schon beim Bier auf dem Dorfplatz, und die restlichen sind sicher gelandet und schon im Hotel oder auf dem Rückweg.
Es war ein schöner Tag mit Basis gegen 3000m und super Aussicht!

Das Feinschmeckerrestaurant zum Abendessen hat zwar nicht mehr den Charme des Ein-Mann-Für-Alles wie die Jahre zuvor, aber die gebotene Haute-Cuisinie mundet hervorragend!

Sa,7.4.2007 Laragne

Wieder die Sonne die uns am Morgen ins Gesicht lacht :-) Eine Gruppe der Südflieger packt ihre Sachen. Sie fahren am Abend nach einem schönen Flugtag nach Hause.
Die Termik begann am Anfang ein wenig verhalten. Nur wenige Cumuli und auch der Dunst in der Ebene waren keine all zu guten Zeichen. Doch all dies änderte sich schlagartig. Plötzlich bildeten sich auf der Krete bei Laragne riesen Wolken so dass es gar nicht immer so einfach war an ihnen vorbei zu fliegen. An manchen Orten hat es am Abend dann auch überntwickelt. Aber es hat wieder ansehentliche Flüge von bis zu 110km gegeben. Zum Abendessen haben wir mal die Pizzeria in Laragne ausprobiert. Die 2 Man Show war fast ein wenig überfordert mit all den Pizzas die sie produzieren mussten. Doch sie waren nicht schlecht die Pizzas wenn auch ein bischen eigenwillig mit Ementaler Käse.

So,8.4.2007 Fiesch

Heute waren schon viel früher überentwicklungen angesagt so machten wir uns auf den Weg back to the Roots (Fiesch). Es war ein langer Auto Tag. In St.Jean haben wir einen kleinen Zwischenhalt gemacht und 3 PARAnoianer  sind geflogen. Doch die Wolken wurden hier auch so gross dass es sich nicht wirklich gelohnt hat die vorhandene Thermik voll auszudrehen. Weiter sind wir dann über Grenoble nach Alberville, Chamonix über den Col de la Forclaz in das alt bekannte Wallis gefahren. In Fiesch sind die restlichen 10 PARAnoias dann alle mehr oder weniger frisch angekommen. Nach einem Nachtessen im Hotel Park sind dann auch alle in ihren Zimmer verschwunden.

Mo,9.4.2007 Fiesch

Heute sind wir bereit für die super Prognosen!!!  Leider war der Wind ein bisschen zu stark aus Richtung Nordwest. Aber ich denke die meisten hatten einen super Flugtag. Fredy fand die Thermik so geil dass er gleich 2 mal ds Wallis runter und 2 mal das Goms rauf ist. Mit diesem Ostermontag geht die sehr schöne Provence Woche zu ende. Fazit ist jeden Tag konnt geflogen und gut gegessen werden. Ich denke alle die dabei waren hatten die südliche Auszeit genossen. Maximal waren wir 14 Personen die all samt mit einem braunen Kopf nach Hause kamen. Danke Roland für die Organisation nächstes Jahr kommen wir gerne wieder mit.