Dolomiten 2011
Ziemlich spontan folge ich in der letzten Septemberwoche der Einladung von Daniel in die Dolomiten. Endlich einmal passen meine Nachtdienstkompensation, die Clubaktivitäten und der Wetterbericht zusammen. Die Prognose von Wetterguru Hörmann meint zur Lage: „Geringe Luftdruckgegensätze und hoher Luftdruck im Alpenraum führen gesamtheitlich zu anhaltend gutem, in allen Regionen zu gutem und der Jahreszeit entsprechenden Flugwetter. Die Feuchte wird abgebaut und die Höhenwinde wehen schwach aus meist var. Richtungen. Die Schichtung bleibt ordentlich, wodurch sich überall wieder Thermik entstehen wird. Der Gradient liegt bei etwa 0.6 Grad (K) auf 100m“.
Mit wechselnder Besetzung ist PARA Noia ab dem 24. September in Campitello im Fassatal. Am Montag dem 26. September schliesslich stosse auch ich mit meinem Freund Pascal vom NOVA Team dazu, immer noch in Sorge, dass sich auch dieses Hochdruckgebiet verkrümelt bevor ich es in die Luft geschafft habe. Aber endlich einmal gibt es eine stabile Grosswetterlage die uns schöne Flüge in Serie bescheren, der Altweibersommer hält was Herr Hörmann verspricht. Ich lerne Daniel, Leo und Bernadette und ein paar Tage drauf noch Adrian kennen.
Richtig Urlaubsmässig ähneln sich die Tage; nach ein, zwei Flügli am Morgen mit unsren kleinen Spass-Schirmen kommen wir am Mittag mit der Streckausrüstung auf den Col Rodella. Sogar ein paar Urinalkondome habe ich noch aus der hintersten Ecke in meinem Gleitschirmrucksack gefunden. Nach einem späten Cappuccino stürzen wir uns ins Scharmützel. Und wir strapazieren unsere Blasen und unsere vermützten und verschalten Kopfe und behandschuhten Hände mit zwei vierstündigen schönen Streckenflügen durch das Fassatal und über die Pässe nach Norden und Osten. Weit über dreieinhalbtausend Meter trägt die Thermik hier noch Anfang Oktober. Abends dann nach Aufwärmen in den unteren Luftschichten oder am Toplandeundstartplatz dann noch mal in die Lüfte schwingen und den Abend in einem Farbenmeer verbringen bevor wir die Schirme nach unten schaukeln und uns auf in unser sympathisches Hotel machen.
Fliegen bei Bedingungen wir im Frühjahr über eine endsommerlichen Dolomitenlandschaft. Letzte Thermiken im Alpenglühen, Landen und Starten auf den Almen über Campitello und auf der Marmolada. Für mich gehen in dieser Woche mehr Fliegerträume in Erfüllung als ich mir vorher vorstellen konnte. Speziell gefunden habe ich das Kasino/Kabarett am Col Rodeo, ähm Col Rodella. Teilweise musste ich mich beinahe überwinden zu starten und die Eindrücke um mich aktiv verdrängen. Einmal in der Luft dann kam aber immer der Spass zurück und es gab alles von starken Bedingungen bis sanfter Thermik und auch mal einen verschlafenen stabilen Herbsttag.
Ein grosses Dankeschön möchte ich an Daniel sagen: eine Reise zu organisieren, mit den verschieden spontanen Meldungen der Mitglieder, alle unter einen Hut zu bekommen, die Auswahl des Fluggebiets, die Wahl des Hotels: Super Daniel!
Und ein besonders grosses Dankeschön möchte ich auch dem ganzen Club aussprechen: Danke, dass Ihr mich letztes Jahr in Eure Mitte aufgenommen habt. Ich habe mich gefreut, endlich einmal ein paar Gesichter persönlich kennen zu lernen. Ich bin wohl eher einer der wortkargen Piloten die sich unter dem Schirm sicherer fühlen als in grosser Runde. An den Morgen im Hotel Flora Alpina am Frühstückstisch und abends beim Fliegerlatein habe ich mich mindestens so wohl gefühlt wie am Startplatz.
Ich freu mich auf eine Fortsetzung, in den Dolomiten oder an einem andren Startplatz. Auf ein anderes Mal und auf weitere schöne gemeinsame Flüge,
Euer Peter