Streckenflugtag 2023
Streckenfliegen ist da coolest. Echt!
Nur ist der Einstieg in diese Königsdisziplin des Gleitschirmfliegens nicht so einfach. Wie wird man zum XC-Crack? Was ist der erste Schritt? Wie löse ich mich vom Hausberg?
Natürlich kann man Bücher lesen, Podcasts hören und einfach mal probieren. Wir möchten heute aber auch ein wenig praktische Hilfestellung für den Einstieg in diese so faszinierende Art des Fliegens bieten.
Die Idee ist, das erfahrene Streckenpiloten lernwillige Neulinge coachen, und das wir in der Luft versuchen, zusammen eine kleine Aufgabe zu schaffen.
Im Zug Richtung Alpstein treffen André, Alex und ich auf Simon und Femi, und wir geben schon mal eine theoretische Einführung ins Thema.
Vorneweg: heute wird nicht einfach werden. Wir haben kräftige Bise, fast Ostwind, und die Windwerte sind jetzt schon schlechter, als noch in den Vorhersagen.
Tatsächlich ist der Wind auf der Ebenalp nicht XC-freundlich. Es trägt auch noch nicht, und so setzen wir uns verstärkt durch Peter und Urs mit Björn als Plämpu zuerst mal ins Bergrestaurant.
Etwas später machen wir uns dann bereit, haben allerdings nicht allzu grosse Hoffnungen - immer noch ist niemand am Davonfliegen.
Wir planen, mit genug Höhe zur Kronbergkette zu queren und dann vielleicht ins Toggenburg rüber zu kommen. Aber zuerst mal muss es rauf gehen 😀
Simon, Femi und ich montieren uns noch Sauschwänzli für die Sichbarkeit und wir gleichen die Funkkanäle ab. Hoffentlich schaffen wir es, zusammen zu bleiben!
Ich komme gut weg und kann tatsächlich überhöhen und dann bald mal Basis machen. Die anderen benötigen mehr Geduld. Es ist aber auch sehr sportlich - der viele Wind ist nicht thermikfreundlich.
Dann schafft es auch Urs am Tandem, mit Femi im Schlepptau. Urs ist schon bald weg, ich warte auf Femi. Wir versuchen vor der Querung möglichst viel Höhe mitzunehmen. Simon und die anderen habe ich inzwischen aus den Augen verloren.
Bis zum Kronberg hat Femi etwas viel Höhe verloren, beisst sich aber durch und kämpft sich langsam wieder zu mir hoch, bravo!
Hinter uns hat Simon leider nicht so viel Glück und muss sich mit einer Hanglandung am Kronberg behelfen. Auch nicht schlecht!
Wir queren Richtung Hochalp, aber wieder ist Femi etwas zu tief. Diesmal zeigt sich der starke Wind im engen Tal aber gnadenlos, und er muss landen gehen.
Ich quere ins Toggenburg und fliege nach Wattwil, weil Urs gerade von ungemütlich viel Wind im Zürcher Oberland berichtet.
Viel mehr gab der Tag leider nicht her, aber ich glaube, wir haben ein interessantes Format gefunden, Streckenflugeinsteiger etwas Unterstützung zu bieten.
Gerne wieder mal!
Zum Abschluss des Tages gibt's dann für Femi und mich noch ein Landebier in Winterthur 🍻
Jura fliegt besser
Am Sonntag pilgert das PARAnoia Streckenflugrudel (Urs, Dani, Peter, Nick und ich) in den Jura zum Weissenstein.
Heute ist der bessere Tag - man wird's später auch an der Nylondichte in der Luft messen können.
Wir starten und kommen ziemlich gut weg. Peter und ich hüpfen schnell zur hinteren Krete, wo's super rauf geht - bis ich mich verbastle und drei Anläufe brauche, um mich wieder auszugraben.
Aber ab da fliegt's zuverlässig. Ich setze den Wendepunkt Mont Soleil bei Saint-Imier, dann zurück zum Weissenstein und mit viel angezogener Bremse unter den Tango bis nach Oensingen. Zum Schluss dann noch Dreieck schliessen in Solothurn.
Immer schön: vor der Heimfahrt zur Abkühlung einen Sprung in die Aare.
Auch die anderen haben sich irgendwo im Jura verteilt - zum gemeinsamen Landebier reicht's heute darum nicht.
Wieder mal ein schönes PARAnoia Flugwochenende!
Bis zum nächsten Mal, Marcel