Provençe 2010
Sa 10.4.2010
Alle Jahre wieder schickt PARAnoia eine Delgation in den Süden Frankreichs, um sicherzustellen, dass die guten Startplätze, die Thermik und das feine Essen noch da sind.
Nach der bekannten sechsstündigen Fahrt treffen wir also zu fünft (Dani, Roland, Urs, Martin und Marcel) in St.Vincent ein und geniessen zuerst mal den Ferienbeginn: Paté, Jambon, Chèvre und Baguettes unter dem blauen Himmel der Haute-Provence.
Die vielen Schirme in der Luft lassen uns nicht lange verweilen. Schon bald sind auch wir bereit und werfe uns einer nach dem anderen in den laminaren Aufwind vor St.Vincent.
Was für ein Ferienbeginn! 2 1/2 Stunden später landen wir alle wieder ein und kriegen das Grinsen nicht vom Gesicht: Blauthermik vom feinsten und kalte Finger auf 3300m.
Nach einem Bier können wir uns wieder so weit fassen, dass wir in der Post ein Zimmer beziehen und den lecken Viergänger geniessen.
Hoffentlich geht's so weiter!
So 11.4.2010
Nach langem hin und her am Compi entschliesst sich Urs endlich, draussen nachzusehen, wie das Wetter ist. Blauer Himmel und nicht zu warm - also los zur Biketour! Lange Zeit und viele Höhenmeter - zuletzt im Schnee - später stehen wir auf dem Mont Colombis. Dann hinüber zur nächsten Krete und einen knackigen Singletrail runter bis die Bremsen glühen.
Weil das ja nicht genug ist, stehen wir kurz darauf am Startplatz von St.Vincent. Schon bei der Anfahrt ist uns aufgefallen, dass die Luft verdächtig Nylon frei ist... Nachdem Dani dann 65 km/h Wind misst, wissen wir auch warum. (Eigetlich würden wir gerne fliegen, aber da jemand aus der Gruppe konsequent gegen Speedsysteme ist, lassen wir es halt bleiben :-)
Na dann zurück ins Hotel und ein nettes Bier gezischt. Ups, Sonntag Abend hat alles zu!
So wird die Futtersuche heute zur hungrigen Odysee. Dafür schmeckt uns dann die Pizza im zuletzt aufgestöberten Campingrestaurant besonders gourmand.
Mo, 12.4.2009
Es regnet. Wild werden nun die Wettermodelle gegeneinander ausgespielt. Wir favorisieren natürlich die Rechnungen, die uns am schnellsten besseres Wetter versprechen...
Die Regen-Alternative ist: Decathlon! Viel Geld später fahren wir in Erwartung besseren Wetters in den nächsten Tagen nach Laragne zu unserem üblichen Hotel Chrisma. Roland besucht dann sei Lieblingsweingut, während Urs, Martin und ich die Joggingschuhe montieren und die Gegend nach neuen Trails abklappern. Den Weg finden wir nicht immer, dafür entdecken wir wunderschöne, alte Eichenwäldchen. Wie uns zum Schluss ein grossräumig eingezäuntes Gebiet den Weg versperrt, tun wir gut daran, NICHT über den Zaunn zu klettern - wie wir später erfahren, handelt es sich beim Gelände nämlich um eine geschlossene psychiatrische Anstalt...
Eine Schuhputzaktion und warme Duschen später geniessen wir dann ein edles Essen im Laragne-Gourmand.
Di, 13.4.2010
Dunkle Wolken und Regen - nicht was wir uns erwünscht haben.
Immerhin beruhigt sich das Wetter nach unserem Frühstück ein wenig. Dani unternimmt eine Wanderung, wir restlichen schwingen uns wieder mal aufs Bike und fahren durch die schöne Schlucht von St.Genis auf einen kleinen Pass. Den ganzen Weg werden wir von einem netten Hofhund begleitet, der gut aufpasst, dass wir auch alle mitkommen. Erst oben im Schnee wird's ihm wohl zuviel, und er lässt uns alleine weiterziehen.
Oben angekommen finden wir zwar das Geocache nicht, dafür geniessen wir den coolen Singeltrail vom Berg runter.
Kaum sind wir zurück und speisen im Garten, kommt die Sonne immer mehr durch. Ob wohl doch ein Flug möglich gewesen wäre? Allerdings sieht es rundherum doch nicht so einladend aus.
Roli und Martin lassen sich von mir zu einem Ausflug an die Kletterfelsen von Orpierre überreden. Wir finden eine schöne Ecke mit Wasserfall, aber nach nur einer Route leert die blöde Wolke genau über uns aus, und wir retten uns ins nächste Restaurant.
Heute gibt's wieder ein Gourmet Essen in Lagrand!
Mi, 14.4.2010
Blauer Himmel am Morgen vertreibt alle Thermiksorgen!
Nach dem Morgenessen sind wir zwar verunsichert, weil wir keine schönen Internetprognosen haben, aber es sieht ja wirklich gut aus draussen.
Zwar wird es wohl schon bald lokal überentwickeln, aber bis dahin sollten wir fliegen können. Paté und Baguette gekauft, und ab auf den Chabre!
Im Moment herrscht zwar noch der Nordwind, doch der wird immer schwächer. Nach unserem Picknick ziehen schon die Ablösungen vorbei, und wir machen uns langsam bereit. Urs und ich kommen sofort weg, und wir können gleich aufdrehen. Die anderen lassen sich mehr Zeit, aber irgendwann sind alle in der Luft.
In Rekordzeit bin ich an der Basis und heize die Chabre-Krete entlang. Von dort fliege ich mit Urs und Roli, der unterwegs zu uns stösst, zum Antennenberg bei Sèrres. Oben ist es wirklich kalt - mein Trinkschlauch gefriert regelmässig.
Nochmal Höhe gemacht, dann trennen sich unsere Wege. Urs fliegt Richtung Gap, Roli und mir gefallen die Ueberentwicklungen auf drei Seiten nicht mehr, und wir machen uns auf den Heimweg.
Die 2000m über dem Landeplatz in Laragne vernichte ich in nicht ganz astreinem Akroprogramm (der Schirm zeigt sich von allen Seiten), dann haben wir wieder festen Boden unter den Füssen, und die kalten Finger beginnen zu schmerzen. Immerhin knapp 50km FAI!
Auch Urs schwebt ein, und Martin landet sauber oben beim Startplatz und kann das Auto wieder runterfahren. Dani ist als erster beim Hotel: Seine Aussenlandung am AdW irgendwo hinter Orpierre wurde mit einer Fahrt bis vor's Hotel belohnt!
Am Landeplatz geht das Gerücht, dass bei Sèrres ein Gleitschirm notgelandet sei, und sich nicht mehr rühre. Also fahren Dani und ich zum angegebenen Ort, finden aber zum Glück nichts. Dafür sind die paar verspäteten Landebier um so verdienter!
Heute abend probieren wir zur Abwechslung mal den Marokkaner in Laragne. Tahine, mhmmm.
Do, 15.4.2010
Gut ausgeschlafen und befrühstückt besteigen wir um 10:30 das Bagnole von Stella und sind froh, dass heute ihre Tochter fährt. Aber, weit gefehlt! Nachdem der Wagen vollgepfercht ist, muss doch noch Maman ans Steuer - hinten wäre für sie einfach kein Platz mehr, und Tochter will heute Delta fliegen. Wir überleben auch diese Fahrt, wobei Stella Junior wohl am meisten an Mamans Fahrweise herumnörgelt.
Nach dem üblichen Imbiss werfe ich mich als erster in die Thermik. Ich erwische die Ablösung gut und bin bald hoch über den anderen am Kreisen. Es pulsiert aber noch deutlich, und ich muss eine erste Flaute überstehen. Dann aber geht's ab!
Nach einem kurzen Schenkel dem Chabre entlang drehe ich an der Basis Richtung Nord. Am Antennenberg treffe ich Martin, und wir fliegen beide weiter nordwärts. Während er gegen den Col de la Croix Haute weiterfliegt, biege ich nach Osten ab. Bei Veynes verliere ich die Querung gegen den starken Südwind und muss nach zwei Stunden und 50km landen gehen.
Zwar streikt die SNCF, aber nach einem guten Bier werde ich sofort bis vor's Hotel in Laragne mitgenommen.
Urs und Dani sind auch schon da - beide sind ähnlich unterwegs gewesen: Urs bis etwas nördlich, Dani etwas südlich von Serres.
...wir flogen noch zwei weitere Tage am Chabre, aber... the rest of the text was lost to bitrot...