H&F Hagleren
Datum: 22. November 2014
Wetter: Schwachwindige Hochdrucklage mit Cirren, Hochnebel bis 600 m.ü.M.
Aufstieg: Ab Sörenberg Post via Teufimattsattel, ca. 2 Stunden (800 hm)
Flug: Süd-Start unterhalb Gipfelkreuz (einfach), leichter thermischer Aufwind
Beim Apéro nach der PARAnoia-Generalversammlung verabrede ich mich mit Adrian auf einen Wanderflugtag am Samstag. Am Freitagabend stehen die Prognosen auf schwachwindige Hochdrucklage mit zähem Hochnebel bis 600 Meter und milden Temperaturen in der Höhe. Auf unseren Line-Aufruf hin melden sich Roland mit Patrizia und unser neues Clubmitglied Florian zur Teilnahme an. Samstagmorgen um halb acht verlassen wir Zürich im Bodennebel und tauchen auf der Fahrt ins Entlebuch aus der Nebelsuppe auf. Unbemerkt hängen sich Roland und Patrizia an die Fersen unseres Postautos und finden so den Weg bis Sörenberg. Das Gipfelziel scheint bereits zum Greifen nah, so verlieren wir keine Zeit und marschieren gleich los.
Der Weg führt uns im offenen Gelände über Alpweid und durch ein Waldstück hinauf zur Alp Satz. Die Herbstsonne heizt den idealen Südhang auf, wir erleichtern uns Stück um Stück unserer Kleider und sind schon fast froh um die teilweise Verschattung im steilen Aufstieg. Über der Waldgrenze gönnen wir uns einen kurzen Rast mit Ausblick und trocknen unsere T-Shirts. Eine schwach ansteigende Hangquerung führt uns durch den Wald hinauf zum Teufimattsattel (1'800 m). Von dort geht’s über den kompakten Altschnee weiter bis zum Gipfelkreuz.
Wir sind heute nicht die Ersten, da hat tatsächlich einer seinen Deltasegler in Leichtversion (ca. 17 kg) auf den Gipfel geschleppt. Sein Vater und Helfer gönnt sich oben ein Bier und wird später wieder absteigen solange sein Junior in der Luft weilt! Auch ein weiterer Fussgänger ist schon hier und es folgen noch drei Gleitschirmpiloten. Nach kurzer Gipfelpause startet der Deltapilot zur Dummy-Runde, die er kurz darauf wegen der Cirren mit einer Hanglandung zu unseren Füssen unterbricht und sein Gestänge wieder hochträgt.
Die Cirrendecke ist grossflächig und wir haben wenig Hoffnung auf ein blaues Loch, also verabschieden wir uns von Patrizia und machen uns auch startklar. Der Aufwind steht gut an, reicht aber nur knapp zum oben bleiben. Für eine Überhöhung des Gipfelkreuzes ist die Thermik zu schwach. Wir holen heraus was es zu holen gibt und geniessen jeden Meter Steigen und den Ausblick auf die verschneite Schrattenflue, den Hohgant und den Brienzergrat.
Die Herbstsonne steht schon bald tief und wir steuern einen um den andern die schöne Landewiese bei der Rodelbahn an. Die Zeit reicht noch für ein Landebier auf der Sonnenterrasse und Patrizia trifft auch schon ein. Zufrieden über den geschenkten Flugtag steigen Adrian, Florian und ich ins Postauto und wir fühlen uns genug sonnengestärkt um wieder für ein paar Tage in die Nebelsauce abzusteigen.