Marokko 2022
Nach 4 Stunden Flug mit Peter Enz, Dani Wirz und Max Hofer Ankunft in Marrakesch.
Bei angenehmen 26° nimmt uns unser Fahrer Khalla Oukhatar in Empfang. Die Gleitschirme packen wir aufs Dach und zurren diese mit dem Netz fest. Ziel: Ait Ourir südöstlich von Marrakesch.
Dort angekommen wechseln wir das Tenu, packen unsere Flügel auf den Rücken und machen das erste Hike&Fly für circa 1 Stunde. Die einen glaubten, bei der Burgruine angekommen, das Ziel erreicht zu haben. Das war aber nur die halbe Miete. Ganz oben angekommen, von marokkanischen Jungs begleitet, blies ein zügiger Wind.
Ich entschied zu starten und kam in einer Boenpause gut in die Luft. Einige Zeit später folgten dann Max und Dani und wir genossen einen längeren Flug an der Krete Richtung Osten hin und zurück und mit Steigen ins Flachland.
Nicht viel vor Sonnenuntergang sind wir dann gelandet umschart von marokkanischen Jungs die sprachlich sehr bewandert waren und uns mit dem vielfältigen Vokabular: Dirham, Dirham, Dirham wie Fliegen auf einem Misthaufen belagerten.
Auf dem Weg zurück gönnten wir uns Poulet mit Pommes in einem Strassenrestaurant.
In der Altstadt von Marrakesch angekommen packten wir unsere Sachen auf einen Karren und folgten den Einheimischen durch verwinkelte Gassen in ein gemütliches Gite.
Wir mussten abends noch den riesigen Marktplatz mit allerlei einheimischen Aktivitäten besuchen was zu unendlich vielen Eindrücken verhalf.
Am nächsten Tag starteten wir zeitig nach dem ausgiebigen einheimischen Frühstück.
Da die Flugerlaubnis nicht klar war, besuchten wir einen Polizeiposten und sassen einige Zeit ab, bis nichts klar war. Aguergour südlich Marrakesch war gesperrt.
Es brauchte einige Zeit um zum Ausgangspunkt für unseren nächsten Flug zu gelangen. Wir hatten ein sehr interessantes Hike&Fly durch ein trockenes, felsiges Bachbett vor uns. Oben am Startplatz angekommen begrüssten uns unendlich viele winzig kleine Wurzeln, Ästchen, Dornenbüschchen, die auf geschickte Weise unsere Leinen fest hielten und zu einigen Startabbrüchen führten.
Endlich in der Luft konnten wir lokale Thermik und schliesslich einen kleinen Streckenflug nach Amizmiz geniessen. Da der Landeplatz unbekannt war, schlugen wir irgendwo ein und hatten anschliessend einen längeren Fussmarsch vor uns.
Ein gemütliches Gite nahm uns für eine Nacht auf.
Am 18. hatten wir eine längere Fahrt vor uns. Endlich kamen wir im Nid d‘Aigle an. Eine typische Basis mit einem Gleitschirm-Hotel und 2 Startplätzen oberhalb der Krete 250 Meter über Meer.
Da guter Wind anstand, packten wir sofort unsere Flügel aus und genossen noch einen längeren Flug bis in die Dämmerung mit einer Toplandung bei böigem Starkwind.
Wir blieben die folgenden Tage stationär in Nid d‘Aigle, flogen viel vor Ort und machen von dort aus einige Ausflüge:
- Lokales Küstensoaren am Arc Du Legzira direkt am Meer mit Toplandungen.
- Lokales Fliegen am Mount Aglou mit Landung mitten im Ort bei der Moschee.
- Ausflug in die östlichen Berge bei Tafraout und einem kleinen Streckenflug bei zerrissener Thermik zurück.
Nach Auflösung der Inversion schraubte Max bis auf 2200 hoch. - Am nächsten Tag Ausflug zu den farbigen Felsen in der Wüste.
- Küstensoaren bis zum Abwinken am Aglou Beach mit vielen Toplandings.
- Ausflug nach Sidi Ifni mit eindrücklichen Starkwindablösungen als sich der Nebel auflöste.
Landung auf dem ehemaligen Flugplatz vor dem Tower.
In der zweiten Woche gesellte sich dann Stefan Baumann dazu, der uns fliegerisch und farblich bereicherte.
Die lokalen Piloten beeindruckten uns immer wieder mit ihren Kunststücken der Kante entlang und bei ihren wilden und perfekten Landungen direkt vor dem Hotel.
Spannend waren auch die vielen französischen, deutschen, anderen europäischen Touristen die Ihre Künste teilweise etwas chaotisch ausprobierten.
Ausflüge nach Tiznit mit aussergewöhnlichen Eindrücken an den Märkten und vor allem ungewöhnliche Anblicke bei den Metzgern mit ganzen Köpfen von Schafen, Ziegen und Kühen.
Zusammengefasst eine ganz tolle Reise, gut geführt von Peter Enz der zum 21. Mal dort war und alle Ecken gut kennt.
Begleitet von unseren geduldigen und stets präsenten Fahrer Khalla, der unsere Ausflüge mit Sonderrouten und einem perfekten Rückholservice bereicherte.
Danke an alle, die diese Reise vielseitig und bunt gemacht haben.
Chronist: Peter Jeblinger
Fotos: Dani Wirz u.a.