PARAnoia Provençe 2021 (CH Edition)™
Wir sind es uns ja gewohnt, dass unsere Flugwoche in der Provençe wechselnd besetzt ist. Aber so divers wie in der diesjährigen Schweizer Ausgabe war's wohl noch nie.
Kein Wunder, schliesslich suchen wir uns die Tage und Gebiete heuer nach dem Wetter aus. Aber der Reihe nach.
Samstag, 17.4.21: Sessa, Monte Lema
Sieht ein wenig aus wie Provençe, unser Monte Lema
Die Tessiner-Etappe eröffne ich mit Corinne noch alleine.
Heute wären Klaviere geflogen, so heftig geht's ab an der Lema-Kette. Und kalt ist es! Zudem hat es doch ziemliche Windscherungen oben drin. Nach 2.5h und einem Abstecher nach Italien habe ich genug und lande in Sessa.
Sehr zu empfehlen: Die lokale Osteria Chiave d'Oro. Auch eine alte Mühle gibt's zu entdecken südlich vom Dorf.
Intermezzo:
Die nächsten zwei Tage widmen wir Wanderungen im schönen Tessin.
Dienstag, 20.4.21: Ascona, Cimetta
Cimetta mit Peter und Leo
Leo und Peter finden den Weg nach Ascona ins Hotel Tamaro, und wir machen uns guten Mutes auf zur Cimetta.
Leider dauert's bis wir oben sind - zu viele Touristen (oder zu spät aufgestanden?).
So sind die ersten Streckenflieger schon lange unterwegs, als wir endlich in der Luft sind. Thermik ist heute auch nicht das Thema, Überentwicklung leider schon.
Als wir im Centovalli sind, wo gerade noch eine vielversprechende Wolkenstrasse stand, macht's von Westen her dicht, trägt überall hoch und hinten regnet's (und kalt ist's auch wieder).
Also Vollgas zurück. Peter setzt noch einen Punkt bei Mornera, dann landen wir alle in Ascona.
Während Leo schon heim muss, geniessen wir die wieder offene Piazza und ein feines Nachtessen.
Morgen wechseln wir auf die Alpennordseite, die nächsten Tage sind nicht so vielversprechend.
Mittwoch, 21.4.21: Zugi, Scheidegg und so
Zugerberg ins Flache
Während Peter und André an der Scheidegg spielen fliegen, darf ich einen Phi Allegro X-Alps zum Testen abholen und gleich am Zugi ausprobieren.
Morgen Donnerstag Ruhetag - wetterbedingt.
Fr, 23.4.21: Ruogig
Startplatz Ruogig
Urs überzeugt uns, dass der Ruogig im Schächental heute die ideale Wahl sei, trotz angesagter Bise im Mittelland. Leo, Dani und ich glauben ihm, und er soll recht behalten.
Nach dem Start geht's an den Eggbergen einfach hoch, weiter hinten im Schächental allerdings mit mehr Mühe. Wegen mangelnder Höhe kehren wir vor dem Klausen um und Urs und ich fliegen dafür über den Urnersee gegen Westen.
See, Nidwaldner Berge, Obwalden - wie schön ist diese Route denn!
Während ich beim Melchtal kehre, kämpft sich Urs mit netter Unterstützung vom Tower aus Meiringen zurück. Wir queren beide den Vierwaldstättersee ein zweites Mal und landen in Brunnen und Schwyz, wo auch Leo und Dani schon am Boden sind.
Sa, 24.4.21: Crap (und Zugi, und andere Orte)
Pistenbully Starplatzhelfer
Heute West angesagt:
Dani und Nick fahren an den Zugi, Leo zum Haldigrat, André zur Scheidegg und Krami, Roli, Lukas und ich auf den Crap Sogn Gion.
Krami ist natürlich schon weg, als wir ankommen, wir hören nur Piep-Piep auf seiner Leitung.
So sind wir auch bald bereit und es folgt ein super schneller Flug die Surselva rauf und runter. Roli fliegt tief, ich versuche ihm nachzukommen.
Heute geht aber auch alles - hoch und kalt, tief an der Schneegrenze entlang und auf dem Rückweg in der Konvergenz im Tal. Ruhig ist's nicht - entweder es steigt wie wild, oder säuft. Gemütlich ist anders, aber schnell sind wir!
Roli lernt dann die Kehrseite der Konvergenz beim Landen in Laax kennen: anspruchsvoll mit Bergwind. Auch Lukas hat seine Surselva Premiere mit einem 76km Dreieck erfolgreich bestanden, gratuliere!
Ich knacke noch den Calanda, aber der Pizol ist dann wirklich vom West überspült und wirft mich zurück nach Landquart.
Kaum gepackt ruft André von hoch über Maienfeld an und kommt auch angeflogen für die gemeinsame Heimfahrt.
So, 25.4.21: Galgenen
Galgenen - sehr schweizerischer Abschluss
Nach einer sehr intensiven "Provençe Woche" haben wir alle Lust auf etwas Ruhigeres, und die leichte Bise lädt uns nach Galgenen.
Wie immer geht der Startplatz nicht zu früh, und Krami, Dani, Roli, Nick und ich geniessen den schönen Frühlingstag mit PARA-Talk und Observierung der anderen Starter.
Irgendwann tragen die ersten Ablösungen, und auch wir starten in die sanfte Thermik, wo später auch Peter noch zu uns stösst.
Nicht einfach heute - nach dem gestrigen Husarenritt ist ein sanftes Händchen an der Bremse gefragt! Wie immer in Galgenen beeindruckt das Roli nicht, und er fliegt am längsten die Ridge rauf und runter.
Fazit: PARAnoia Provençe 2021 (CH Edition)™
...war ein voller Erfolg. Dank Wetterglück und Flexibilität sind alle zu einigen schönen Flügen gekommen.
Persönlich konnte ich in dieser Woche so viele Flugstunden sammeln, wie noch nie zuvor in der "echten" Provençe. Trotzdem - nächstes Jahr können wir hoffentlich wieder den Frühlingsduft der Lavendelfelder, die Pâté mit Baguette und die Gourmetrestaurants in den Hautes-Alpes geniessen!